Wer von einer Ölheizung auf ein neues Heizsystem umsteigt, oder wenn der Heizöltank defekt ist, muss dieser fachgerecht entsorgt werden. Dabei regelt der Gesetzgeber im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) alles Wichtige zur Öltankentsorgung. Ebenso spielt die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) eine wichtige Rolle.

Wann wird ein Öltank ausgetauscht?
Abhängig vom Wechsel zu einem neuen Heizsystem spielt auch die Inbetriebnahme des Heizöltanks eine wichtige Rolle dabei, ob der Tank entsorgt werden muss oder nicht. Geregelt wird die Kontrollpflicht im § 70 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV). Demnach müssen Heizöltanks 30 Jahre nach der Installation auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft werden. Das bedeutet:
Datum der
Inbetriebnahme |
Erstprüfung
bis |
01.01.1971 oder früher |
01.08.2019 |
1971 - 1975 |
01.08.2021 |
1976 - 1982 |
01.08.2023 |
1983 - 1993 |
01.08.2025 |
01.01.1994 oder später |
01.08.2027 |
Danach muss die Prüfung alle 5 Jahre wiederholt werden. Bei Erdtanks liegen zwischen den Prüfungen nur 30 Monate. Wird dann bei der Prüfung festgestellt, dass der Tank entsorgt werden muss, gibt es eine gesetzlich geregelte Vorgehensweise. Das gilt auch für den freiwilligen Tausch oder Ausbau eines Tanks.
Vorgehen bei der Entsorgung eines Öltanks
Gemäß dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) musst du vor der Entsorgung des Öltanks die untere Wasserbehörde informieren. Das muss laut § 40 der AwSV mindestens sechs Wochen vor der eigentlichen Demontage erfolgen. Anschließend musst du der Wasserbehörde einen Nachweis über die fachgerechte Entsorgung vorlegen.
Wer darf Öltanks entsorgen?
Ebenfalls ist dem § 45 der AwSV zu entnehmen, wer Tanks über 1.000 Liter Fassungsvolumen demontieren darf. In der Regel ist das nur durch bestimmte Fachbetriebe, einem sogenannten „Tankschutz-Fachbetrieb“ gestattet. Doch es gibt Ausnahmen. In einigen Bundesländern darfst du den Tank selbst entsorgen, jedoch nicht ausbauen.

So wird der Öltank entsorgt
Sobald du einen Experten in deiner Nähe für den Ausbau und den Abtransport des Öltanks gefunden hast, sieht die Entsorgung wie folgt aus:
- Demontage sämtlicher Rohrleitungen
- Abpumpen des verbliebenen Altöls
- Reinigung des Tanks
- Demontage
- Abtransport zum Entsorgungsbetrieb
Wichtig in diesem Zusammenhang ist vor allem die fachgerechte Entsorgung des Altöls und sämtlicher ölbehafteter Bauteile.
Wo kannst du selbst einen Öltank entsorgen?
Wenn du lediglich einen Experten für die Demontage, nicht aber für die Entsorgung beauftragen musst, solltest du wissen, wo du die Einzelteile des alten Öltanks später entsorgen kannst. In der Regel ist das bei örtlichen Abfallannahmestellen möglich. Jedoch musst du hier die fachgerechte Reinigung aller Bauteile schriftlich nachweisen können. Handelt es sich zudem um einen alten Erdtank, musst du selbst auf eigene Kosten die Grube wieder verfüllen.
Was kostet das Entsorgen eines Öltanks?
Das Entsorgen eines Öltanks ist immer mit Kosten verbunden. Wie hoch diese sind, hängt von der Größe, dem Fassungsvermögen sowie dem Material des alten Tanks ab. So sind leichte Plastiktanks kostengünstiger als schwere Stahl-Behälter-Behälter. Je nach Heizöltank und Volumen kannst du von folgenden Preisen ausgehen:
Entsorgungskosten Kunststofftank
Volumen in
Liter |
Kosten |
1.000 Liter |
350 € - 700
€ |
5.000 Liter |
450 € - 950
€ |
10.000
Liter |
950 € -
1.250 € |
Kosten für die Entsorgung eines Öltanks aus Stahl
Volumen in
Liter |
Kosten |
1.000 Liter |
700 € -
1.000 € |
5.000 Liter |
800 € - 950
€ |
10.000
Liter |
950 € -
1.700 € |
Entsorgungskosten für einen Erdtank
Volumen in
Liter |
Kosten |
1.000 Liter |
950 € -
2.500 € |
5.000 Liter |
1400 € -
1.700 € |
10.000
Liter |
1700 € -
3.500 € |
Öltankentsorgung mit Fördermitteln
Der Ausbau eines alten Öltanks wird von der BAFA gefördert. Dabei wird von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) alles, was Umfeldmaßnahmen betrifft, gefördert.
Zu diesen sogenannten Umfeldmaßnahmen gehören alle Arbeiten, die für die Umsetzung von förderfähigen energetischen Sanierungen erforderlich sind. So werden bis zu 40 Prozent gefördert – vorausgesetzt der Ausbau erfolgt mit der Erneuerung des Heizsystems im Sinne der energetischen Sanierung. Ist dies der Fall, musst du vor Beginn der Arbeiten den Antrag bei der BAFA einreichen. Die maximale Höhe der Förderung bei Wohngebäuden liegt bei 60.000 €/Wohneinheit.