Warum sind Inkassokosten oftmals sehr hoch? Woraus setzen sie sich die Kosten für ein Inkasso zusammen? In Deutschland gelten klare Regeln dafür. Diese sollen sicherstellen, dass alles fair abläuft und kein Missbrauch stattfindet.

Seit dem 9. Oktober 2013 gibt es Regeln, wie hoch die Kosten sein dürfen. Sie können nicht mehr sein als die Anwaltsgebühren nach dem RVG (Rechtsanwaltsvergütungsgesetz). Am 1. Oktober 2021 kamen sogar noch mehr Vorschriften hinzu. Diese unterscheiden sich je nachdem, ob eine Rechnung bezahlt wird oder nicht.

Der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU) achtet auf die Einhaltung dieser Regeln. Das sorgt für klare Verhältnisse und schützt Verbraucher.

Was versteht man unter Inkassokosten? Welche Gesetze gelten dafür? Wie kann man Kosten minimieren? Diese und weitere Fragen beantwortet dieser Artikel. Du lernst, was Inkassobüros tun und wie du klug handeln kannst.

Was du wissen solltest

  • Inkassokosten müssen sich am Bruttobetrag der Hauptforderung orientieren und dürfen nicht willkürlich festgelegt werden.
  • Seit 2013 dürfen Inkassokosten nicht höher sein als die Gebühren nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG).
  • Eine neue Gesetzgebung seit 2021 reguliert die Kosten in Abhängigkeit davon, ob die Forderung bestritten oder unbestritten ist.
  • Inkassogebühren beinhalten oft zusätzliche Kosten wie eine Auslagenpauschale und die Umsatzsteuer.
  • Verzugszinsen müssen entsprechend des § 288 BGB gezahlt werden und können bis zu 5% über dem Basiszins liegen.

Was sind Inkassokosten?

Wenn jemand eine Rechnung nicht bezahlt, kann ein Inkassodienst beauftragt werden. Dieser Dienst kassiert dann zusätzliche Gebühren. Diese Kosten decken Arbeiten für die Kommunikation und Eintreibung der offenen Positionen mit dem Schuldner.

Seit 2013 gibt es in Deutschland klare Grenzen, wie viel Inkassofirmen verlangen dürfen. Die Regeln änderten sich zuletzt 2021. Sie hängen davon ab, ob die Rechnung akzeptiert wird oder nicht.

Wird die Rechnung gleich nach dem ersten Schreiben beglichen, fällt nur eine kleine Gebühr an. Für Rechnungen unter 50 Euro gibt es noch weniger zu bezahlen. Bei Teilzahlungen kann eine besondere Gebühr anfallen.

Die wichtigsten Regeln zu den Kosten sind:

Regelung

Details

Deckelung der Gebühren

Basierend auf den Gebühren nach RVG

Verbraucherschutzgesetz (01.10.2021)

Regelungen abhängig von bestrittenen/unbestrittenen Forderungen

Reduzierte Gebühr bei sofortiger Zahlung

Möglichkeit einer reduzierten Gebühr von 0,5

Regelungen für Forderungen unter 50 Euro

Weitere Reduzierung der Inkassokosten

Einigungsgebühr

0,7 x Rechtsanwaltsgebühr bei Ratenzahlungsvereinbarungen

Zusätzlich zur Hauptgebühr gibt es noch mehr zu berappen. Maximal 20% des Schuldbetrags, aber höchstens 20 Euro. Dazu kommen noch Zinsen und gegebenenfalls Suchkosten.

Gesetzliche Regelungen zu Inkassokosten in Deutschland

In Deutschland gelten strenge Regeln für Inkassokosten. Sie sollen Verbraucher vor hohen Gebühren schützen. Das Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) und das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) bestimmen, was erlaubt ist. Diese Gesetze hängen eng mit dem Verbraucherschutz zusammen.

Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) und RVG

Das Gesetz sagt, dass Inkassodienste eine Versicherung brauchen. Sie muss mindestens 250,000 Euro decken. Es gibt feste Regeln, wie viel sie für ihre Arbeit verlangen dürfen.

Beispiel: Ein Inkassodienst bekommt bei einer 100 Euro-Forderung 24,50 Euro für die erste Mahnung. Die Inkassorechtsreform 2021 änderte einige Gebühren. Sie senkte die Inkassokosten und führte neue Regeln für verschiedene Forderungsarten ein.

Verbraucherschutzgesetze

Nach der Neuregelung am 1. Oktober 2021 sind die Gebühren für Inkassounternehmen fairer. Jetzt ist es egal, ob ein Anwalt oder ein Inkassounternehmen die Arbeit macht. Beide müssen sich prüfen und registrieren lassen.

Es gab Änderungen bei der Einigungsgebühr. Statt 1.5 auf 20 % der Forderung gilt jetzt 0.7 auf 50 % der Forderung.

Kriterium

Alte Regelung

Neue Regelung (seit 1.10.2021)

Berufshaftpflichtversicherung

Mindestsumme nicht spezifiziert

250,000 Euro (§ 12 RDG)

Gebührensatz (einfache Fälle)

Variante nach individueller Vereinbarung

0.5 bei erster Zahlungsaufforderung

Gebührensatz (unbestrittene Forderungen)

0.9 bis 2.5

0.9 festgelegt

Einigungsgebühr

1.5 auf 20 % der Forderung

0.7 auf 50 % der Forderung

Doppelauftrag Kostenübernahme

Beide Dienstleistungen anrechenbar

Kosten nur für Anwaltsgebühren

Die Reform und die klaren Vorschriften im RDG und RVG machen die Kosten für Verbraucher fair und durchschaubar. Sie gehören zu umfassenden Verbraucherschutzmaßnahmen. Damit wird festgelegt, dass die Kosten nicht hoch und willkürlich sind.

Wann fallen Inkassogebühren an?

Inkassogebühren kommen auf, wenn jemand seine Rechnung nicht rechtzeitig zahlt. Ein Inkassounternehmen muss vom Gläubiger beauftragt werden. Es geht also nicht ums Geld machen, sondern ums Eintreiben offener Beträge.

Das beauftragte Unternehmen muss sich an Regeln halten. Es muss offiziell registriert sein. Sonst drohen Strafen. Wenn es um Privatpersonen geht, müssen Forderungen ganz genau erklärt werden.

Diese Inkassofirmen dürfen nur begrenzt viel Geld verlangen, nur so viel wie ein Anwalt. Normalerweise verlangen sie bei leicht zu klärenden Fällen bis zu 0,9 der Forderungssumme. Einfachere Aufträge können auch nur 0,5 kosten.

Inkassokosten werden nach einem speziellen Gesetz berechnet. Für Beträge über 50,00 EUR können 0,5 bis 1,3 berechnet werden. In komplizierteren Fällen kann es mehr sein. Zudem hat dies Folgen für die Kreditwürdigkeit.

Um eine Schuld aus dem Inkasso loszuwerden, könnte ein Angebot zwischen 30 % und 40 % der Forderung reichen. Seit 2013 gibt es ein Gesetz, das die Kosten deckelt. So werden Verbraucher vor zu hohen Gebühren geschützt.

Berechnung der Inkassokosten

Inkassounternehmen berechnen ihre Kosten nach der Hauptforderung. Sie dürfen seit dem 9. Oktober 2013 nicht mehr verlangen als Rechtsanwälte nach dem RVG. Ab dem 1. Oktober 2021 wurden Regeln angepasst, um Verbraucher besser zu schützen.

Bruttobetrag der Hauptforderung

Die Kosten für das Inkasso hängen vom Bruttobetrag der Forderung ab. Für kleine Forderungen, unter 50 Euro, gelten reduzierte Sätze. Wird sofort gezahlt, kann die Gebühr auf 0,5 des Anwaltstarifs reduziert werden.

Es ist sehr wichtig, die Kosten richtig zu berechnen. So werden anfallende Beträge fair und nachvollziehbar.

Unterschiedliche Gebührensätze

Die Kosten für das Inkasso unterscheiden sich je nach Fall und Forderung.

  • Leichte Fälle kosten meist 0,5 nach Nr. 2300 Nr. 2 VV RVG.
  • Bei mehr Aufwand erhöht sich die Gebühr auf 0,9.
  • Für falsche Behauptungen kann sie bis zu 1,3 erreichen.

Ein Beispiel: Beauftragung und das erste Mahnschreiben kosten zusammen 29,40 Euro. Bei einer falschen Beschwerde zahlst du 76,44 Euro.

Ein detailliertes Beispiel hilft, die Inkassokosten besser zu verstehen:

Szenario

Gesamtkosten

Beauftragung und erstes Mahnschreiben

29,40 EUR

Unberechtigte Reklamation

76,44 EUR

Nach einem gerichtlichen Verfahren

mindestens 188,07 EUR

Die Berechnung der Inkassokosten erfolgt klar und verständlich. Dadurch werden die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt.

Vorgerichtliches Inkasso: Gebühren und Kosten

Im vorgerichtlichen Inkasso gibt es unterschiedliche Kosten. Sie sind im Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) festgelegt. Dies gilt für jeden Schritt des Inkassoprozesses. Ein Blick auf die üblichen Kostensätze hilft, sie zu verstehen.

Gebührensatz nach Nummer 2300

Der oft genutzte Gebührensatz Nr. 2300 beträgt normalerweise 0,9. Dies gilt für einfache Schreiben und erste Mahnungen. Bei einer sofortigen Zahlung reduziert sich der Satz auf 0,5. Das senkt die Kosten erheblich. Zum Beispiel kostet die erste Mahnung dann 24,50 EUR.

Besondere Fälle und höhere Gebührensätze

Bei komplexen oder streitigen Fällen steigen die Kosten. Eine unberechtigte Reklamation kann bis zu 1,3 kosten, also 63,70 EUR. Für die Beantragung eines Mahnbescheides gibt es eine Einmal-Gebühr. Hier einige weitere Kostenbeispiele:

Tätigkeit

Kosten

Zusätzlicher Schriftverkehr je Schreiben

40 Euro

Schriftliche Rechtsvertretung

40 Euro pauschal

Beratung bei komplexen rechtlichen Problemen

35 bis 40 Euro

Beantragung des Mahnbescheids

1,0 Gebühr

Zwangsvollstreckungsmaßnahmen

0,3 Gebühr zusätzlich

Auslagenpauschale

20% der gesamten Inkassovergütung

Die genannten Beispiele zeigen, dass vorgerichtliches Inkasso genau geplant sein muss. Es umfasst Rechtsberatung und unterschiedliche rechtliche Schritte. Kunden sollten sich über die Kosten klar sein und sie vorab klären.

Zulässigkeit von Inkassogebühren

Die Zulässigkeit Inkassogebühren wird in Deutschland genau überwacht. Das Ziel ist, Schuldner vor zu hohen Gebühren zu schützen. Erheben dürfen Inkassofirmen Gebühren, wenn der Schuldner in Verzug ist und die Forderung klar besteht.

Aufsichtsbehörden prüfen, ob Inkassofirmen alle Vorschriften erfüllen. Dazu gehören unter anderem Zuverlässigkeit und Versicherungen, die sie besitzen müssen. Nicht registrierte Firmen, die trotzdem Inkassodienste anbieten, müssen mit harten Strafen rechnen.

Es ist wichtig für Inkassofirmen, Verbraucher über ihre Forderungen genau zu informieren. Dies schützt die Verbraucher. Vereinbarungen über die Inkassokosten müssen schwarz auf weiß stehen. So wird Transparenz sichergestellt.

Die Höhe der Inkassogebühren ist gesetzlich begrenzt. Sie dürfen nicht höher sein als Anwaltsgebühren für die gleiche Arbeit. Je nach Zahl der Mahnungen können die Gebühren variieren.

Seit Oktober 2021 gibt es noch mehr Schutz für Verbraucher. Inkassokosten müssen fair sein, je nachdem, wie die Schuld beglichen wird. Bei frühzeitiger Bezahlung gelten niedrigere Sätze.

Zusätzlich zu den reinen Gebühren gibt es noch andere Kosten. Auch diese Kosten unterliegen gesetzlichen Beschränkungen. Verzugszinsen und Adressermittlungen müssen nötig und angemessen sein, um erstattet zu werden.

Unberechtigte Forderungen und Inkassogebühren

Unberechtigte Forderungen sind oft sehr belastend. Es ist wichtig, genau zu prüfen. Check, ob die geforderten Inkassokosten stimmen.

Prüfung der Forderung

Wenn dich ein Inkassobrief erreicht, prüfe diesen genau. Seit dem 09.10.2013 gelten Deckelungen für Inkassokosten. Diese dürfen die Anwaltsgebühren nicht überschreiten.

Bei Zahlungswilligkeit nach dem ersten Brief, darf nur 0,5 Gebühr verlangt werden. Für Beträge unter 50 Euro sind die Kosten zusätzlich reduziert.

Unberechtigte Forderungen bedeuten keine Inkassogebühren. Bitte checke auch die Verzugszinsen. Diese dürfen in Verbrauchergeschäften nicht mehr als 5% über dem Basiszins liegen.

Es dürfen auch keine doppelt abgerechneten Kosten auftauchen. Weder von Anwälten noch von Inkassounternehmen.

Inkasso-Check der Verbraucherzentralen

Der Inkasso-Check der Verbraucherzentralen hilft, Kosten richtig zu prüfen. Er enttarnt oft unberechtigte Forderungen. Unternehmer, die vorsteuerabzugsberechtigt sind, müssen keine Mehrwertsteuer auf Inkassokosten zahlen.

Kontoführungs- und Adressermittlungskosten dürfen nicht extra berechnet werden. Sie sind ungerechtfertigt.

Regulierte Inkassokosten

Details

Bundesweites Gesetz seit

09.10.2013

Regulierung abhängig von der Art der Forderung

01.10.2021

Maximale Gebühr bei sofortiger Bezahlung

0,5

Forderungen unter 50 Euro

Reduzierte Gebühren

Maximale Verzugszinsen bei Verbrauchern

5% über Basiszins

Auslagenpauschale

20% des Gegenstandswertes, gedeckelt auf 20 Euro

Denke an den Inkasso-Check bei unberechtigten Forderungen. Halte dich an geltendes Recht. Im Zweifel frage die Verbraucherzentralen. Sie helfen gegen falsche Forderungen.

Postkommunikation und sonstige Auslagen

Inkassobüros berechnen oft eine Postpauschale bis zu 20 Euro zusätzlich zu den sonstigen Gebühren. Diese deckt Kosten für Post und Telefon ab. Sie beträgt typischerweise 20% der gesetzlichen Gebühren, höchstens aber 20 Euro. Dabei müssen die entsprechenden Ausgaben nachgewiesen werden.

Zu den erstattungsfähigen Kosten gehören Portokosten für Briefe und vieles mehr. Ebenso sind Telekommunikationskosten, z.B. Telefonate, inbegriffen. Doch Kosten für das Erteilen von Aufträgen, Rechnungsversand oder Pauschalen für Akten gehören nicht dazu.

Bei rein digitalen Verfahren gibt es keine Postpauschale. Erst wenn ein physischer Brief notwendig ist, wird sie voll erhoben.

Postpauschalen orientieren sich an gesetzlichen Gebühren. Sie sind unabhängig von individuellen Vereinbarungen. Eine solche Pauschale beträgt mindestens 3 Euro, wenn tatsächlich Kosten entstehen.

Beispielrechnung: Verfahrens- und Termingebühren addieren sich zur Basis der Postpauschale. Dieser Betrag ist aber auf 20,00 Euro begrenzt.

Schadensminderungspflicht des Auftraggebers

Die Schadensminderungspflicht schützt Gläubiger vor unnötigen Kosten. Sie müssen die günstigsten Wege wählen, um Schulden einzutreiben.

Billigste und effektivste Mittel

Inkassokosten sollen nicht höher sein als Anwaltshonorare. Bei klarer Schuld sind nur bis zu 1,3 Rechtsanwaltsgebühren erlaubt. Zahlt der Schuldner gleich nach der Mahnung, dürfen nur 0,5 Gebühren verlangt werden.

Verschiedene Regelungen gelten, wenn es um Beträge unter 50 Euro geht. Kosten wie Porto sind begrenzt, dürfen aber bis zu 20 Euro sein. Kontoführungsgebühren von Inkassobüros könnten jedoch nicht rückerstattet werden.

Interne Mahnabteilung

Unternehmen mit einer internen Mahnabteilung sollten diese nutzen. Oft ist sie schneller und günstiger als ein Inkassobüro. Ein externes Büro ist nicht immer die beste Wahl.

§ 288 BGB erlaubt die Erhebung von Verzugszinsen. Doch diese haben Grenzen. Bei Ratenzahlungen kann eine kleine Gebühr fällig werden, die sich nach dem Geschäftswert richtet.

Wird der Schuldner zahlungsunfähig, zahlt der Gläubiger das Inkasso selbst. Inkassogebühren kann er nur bei berechtigten Fällen als Schadenersatz einfordern, wenn der Schuldner in Verzug ist.

Ratenzahlungsvereinbarungen und Inkassogebühren

Es kann vorkommen, dass du eine offene Forderung nicht gleich bezahlen kannst. In solchen Zeiten ist eine Ratenzahlungsvereinbarung oftmals eine gute Lösung. Dabei fällt eine spezielle Gebühr an, die 0,7-facher einer Rechtsanwaltsgebühr des RVG entspricht. Sie berechnet sich nur von 50% des ursprünglichen Geschäftswertes.

Einigungsgebühr

Die Einigungsgebühr wird fällig, wenn eine Ratenzahlung vereinbart und durchgeführt wird. Wichtig: Wird die Vereinbarung rückgängig gemacht, muss diese Gebühr nicht bezahlt werden. Ihr Betrag darf nie mehr als 0,7-mal der regulären Rechtsanwaltsgebühr sein.

Situation

Gebührenhöhe

Einfaches Inkassoverfahren

0,5 RVG-Gebühren

Komplizierte Fälle

Bis zu 1,3 RVG-Gebühren

Einführung einer Ratenzahlung

0,7 RVG-Gebühren (reduziert)

Verzicht auf eine Einigungsgebühr bei sofortiger Zahlung

0,5 RVG-Gebühren

Widerruf der Vereinbarung

Du kannst deine Entscheidung zur Ratenzahlung manchmal rückgängig machen. In einem solchen Fall fallen keine zusätzlichen Einigungsgebühren an. Es ist wichtig, die Vereinbarung vor der Unterschrift aufmerksam zu prüfen.

Bei titulierten oder gerichtlich bestätigten Forderungen achte darauf, dass der Gläubiger nach voller Zahlung den Titel herausgibt. So stellst du sicher, dass keine weiteren Zahlungen fällig werden.

Vergleich zwischen Inkassobüros und Rechtsanwälten

Man muss gut überlegen, ob man ein Inkassobüro oder einen Rechtsanwalt für offene Forderungen wählt. Inkassobüros sind gut darin, schnell Geld einzutreiben. Sie konzentrieren sich meist auf kleine Schulden. Seit dem 01.10.2021 sind die Kosten für ihre Dienste durch neue Gesetze besser kontrolliert.

Nach diesen Regeln dürfen Inkassobüros höchstens das 1,3-fache einer Rechtsanwaltsgebühr nehmen. Das steht fest in den Gesetzen, die ihre Preise regeln. Zahlt man direkt nach dem ersten Schreiben, sind die Kosten nur halb so hoch. Zudem gibt es Vergünstigungen für kleine Schulden unter 50 Euro.

Kostenfaktor

Inkassobüros

Rechtsanwälte

Reguläre Gebühr

Bis zu 1,3-fache der RVG-Gebühr

Bis zur RVG-Gebühr

Besondere Dienstleistungen

1,3-fache Gebühr maximal

Je nach Schwierigkeit

Geringe Forderungen

Reduzierte Gebühr

RVG-Gebühr angepasst

Ratenzahlungsgebühr

0,7 x RVG-Gebühr, beschränkt auf 50% des Geschäftswertes

0,7 x RVG-Gebühr, beschränkt auf 50% des Geschäftswertes

Rechtsanwälte haben mehr juristische Fähigkeiten als Inkassobüros. Wenn es kompliziert wird, braucht man oft ihre Hilfe. Die Kosten für Rechtsanwälte sind auch nicht unbegrenzt, sondern nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) festgelegt. Beide Möglichkeiten - Inkassobüros und Rechtsanwälte - haben ihre Vor- und Nachteile.

Ob ein Inkassobüro oder ein Rechtsanwalt besser ist, hängt von der konkreten Situation ab. Seit dem 09.10.2013 gibt es Grenzen, wie viel beide verlangen dürfen. Die Kosten bleiben also fair, wenn man die Gesetze beachtet.

Auswirkungen der Höhe der Hauptforderung

Die Höhe der Hauptforderung bestimmt die Inkassokosten maßgeblich. Je nach Wert der Forderung gibt es unterschiedliche Gebührensätze. Das soll sicherstellen, dass die Kosten fair sind.

Wert der Forderung und Gebührensätze

Bislang lag die Geschäftsgebühr für Forderungen unter 500 EUR bei etwa 50 EUR. Der Gebührensatz variierte zwischen 0,5 und 2,5. Seit dem 1.10.2021 gibt es für die nicht bestrittenen Forderungen unter 500 EUR eine neue Schwellengebühr von 0,9.

Forderungshöhe

Frühere Gebühr

Neue Gebühr (ab 1.10.2021)

Bis 50 EUR

50 EUR

30 EUR (gedeckelt)

Bis 500 EUR

50 EUR

ca. 50 EUR mit Gebühr von 0,9

Reduzierte Gebühren für kleine Forderungen

Forderungen unter 50 EUR haben besondere Regelungen. Das dient dazu, den Schuldner finanziell zu entlasten. Die Gebühr ist auf 30 EUR begrenzt, auch bei unbestrittenen Forderungen. Das schafft für alle Beteiligten, einschließlich Anwälte und Inkassounternehmen, Klarheit und Gerechtigkeit.

Verzugszinsen und Inkassokosten

Wird eine fällige Zahlung nicht pünktlich geleistet, entstehen Verzugszinsen und Inkassokosten. Die Verzugszinsen sind ab dem Verzugszeitpunkt zu zahlen. Dieser bestimmt den Startpunkt für die Berechnung.

Verzugszinsen nach § 288 BGB

Verzugszinsen sind Extra-Kosten für zahlungssäumige Verbraucher. Sie dürfen im Handel nur 5 Prozent über dem Basiszinssatz liegen. Die genaue Berechnung des Verzugszeitpunktes ist wichtig, um hohe Kosten zu verhindern.

Prüfung des Verzugszeitpunkts

Der Zeitpunkt, ab dem Verzug gilt, variiert je nach Vertragstyp, z.B. bei Mietverträgen. Nach erfolglosem Mahnen müssen Verbraucher Inkasso- und Verzugszinsen zahlen. Regelmäßiges Kontrollieren des Kontostands und pünktliches Zahlen verringern diese Ausgaben.

Weitere gebührenpflichtige Dienstleistungen

Zusätzlich zu den üblichen Inkassokosten können noch mehr Kosten entstehen. Diese müssen aber klar und gesetzlich festgelegt sein. So bleibt alles fair und durchsichtig.

Adressermittlung

Die Suche nach Adressen ist manchmal notwendig. Falsche Adressen, weil jemand umgezogen ist oder diese nicht richtig angegeben hat. Die Kosten dafür sind gesetzlich beschränkt. Das schützt davor, zu viel Geld zu verlangen.

Zusätzliche Gebühren

Inkassounternehmen dürfen auch für bestimmte Extra-Leistungen Geld nehmen. Das betrifft zum Beispiel Versandkosten oder Anrufe. Solche Kosten dürfen oft nicht höher als 20 Euro sein. Kommt es zu einer Ratenzahlung, kann auch eine spezielle Gebühr anfallen.

Forderungshöhe

Inkassokosten

Verzugszinsen für drei Monate

Maximale Auslagenpauschale

bis zu 50 €

15 €

ca. 0,75 €

20 €

bis zu 250 €

24,50 €

ca. 5 €

20 €

bis zu 500 €

48,50 €

ca. 10 €

20 €

Zusätzliche Dienste können helfen, offene Zahlungen zu klären, auch wenn die Inkassogebühren begrenzt sind. Wichtig ist, die Kosten im Blick zu behalten und nur nötige Schritte zu machen.

Inkasso Kosten: Preise & Gebühren für Inkassobüros im Überblick

Wir haben die Hauptpunkte der Inkasso Kosten auf einen Blick gebracht. So weißt du, was wichtig ist, wenn du ein Inkassobüro engagieren möchtest. Diese Infos erleichtern die Vorbereitung auf mögliche Kosten.

Seit 09.10.2013 gibt es klarere Regeln über Inkasso Kosten. Diese Kosten richten sich nach den Rechtsanwaltsgebühren. Sie ändern sich je nach Höhe der Schuld und dem Fall.

Am 01.10.2021 kamen neue Regelungen für besseren Verbraucherschutz hinzu. Zum Beispiel: Für leichte Fälle oder bei schnell bezahlten Schulden kann die Gebühr weniger sein. Sie darf dann nur 0,5 sein. In schweren Fällen können es bis zu 0,9 sein.

Bei besonders schweren Fällen können die Kosten 1,3-fach steigen. Beim Abzahlen in Raten fällt eine spezielle Gebühr an. Sie beträgt 0,7, aber nicht mehr als die Hälfte des Betrags.

Für kleine Schulden unter 50 Euro gelten andere Regeln. Die Gebühren sind dann niedriger. Bei sofortiger Bezahlung der 2. Mahnung sind die Mahnkosten höchstens 2,50 Euro.

Service

Gebühr

Erste Mahnung

0,5 - 1,3 der RVG Gebühr

Zweite Mahnung

Maximal 2,50 Euro

Gerichtlicher Mahnbescheid

Maximal 25 Euro

Adressermittlung

4 - 8 Euro

Inkassobüros dürfen Auslagen bis zu 20% des Streitwerts fordern, aber höchstens 20 Euro. Die Mehrwertsteuer fällt nicht an, wenn der Auftraggeber sie abziehen kann.

Schuldner zahlen bei Verzug höchstens 5% Zinsen über dem Basiszins. Die Inkassobüro-Kontoführung muss der Schuldner nicht zahlen. Kosten für Adressermittlung und Bankkosten sind aber möglich, wenn sie belegt werden.

Dieser Inkasso Kostenüberblick zeigt, wie Kosten im Inkasso berechnet werden. Mit Wissen über die Gebühren vermeidet man spätere Überraschungen.

Fazit

Inkassokosten sind ein schwieriges Thema, das man gut prüfen sollte. Ein Beispiel: Die Gesamtkosten eines Falls waren 201,71 Euro. Das beinhaltete 10 Euro Mahngebühren und 29,37 Euro an Verzugszinsen.

Die Inkassogebühren waren 149,50 Euro plus 20,00 Euro Auslagenpauschale. Dazu kamen 169,50 Euro als Nettosumme und 32,21 Euro Umsatzsteuer. Eine klare Kostenübersicht ist wichtig, um die Kosten zu verstehen.

Die Kosten für Anwälte können zwischen 1.001 und 1.500 Euro liegen. Dies hängt vom Wert der Forderung ab. Es gibt klare Regeln, die die Kosten begrenzen, um den Verbraucher zu schützen.

Auch die Einhaltung der 30-Tages-Frist und deutliche Forderungen sind wichtig. So sind die Inkassokosten rechtens. Im Erfolgsfall überweisen Inkassofirmen die Forderung komplett an den Gläubiger, abzüglich ihrer Kosten. Dadurch werden die Kosten für den Gläubiger verringert.

Es gibt unterschiedliche Wege, wie man mit Inkassofirmen zusammenarbeitet. Zum Beispiel durch Beauftragungen oder Forderungsverkäufe. Wichtig ist, dass die Kosten klar und sichtbar sind. So versteht man, was auf einen zukommt.

Ein gutes Wissen über Inkassokosten und die Gesetze schafft Sicherheit. So könnten Unternehmer und Verbraucher unnötige Gebühren vermeiden. Ein tiefgehendes Wissen hilft, die Prozesse besser zu verstehen.

FAQs - Häufig gestellte Fragen

Was sind Inkassokosten?

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Inkassokosten fallen an, wenn ein Inkassobüro eine Forderung eintreiben soll. Sie umfassen Gebühren für Mahnungen. Dazu kommen Kosten für Briefe und Telefongespräche mit dem Schuldner.

Welche gesetzlichen Regelungen gibt es zu Inkassokosten in Deutschland?

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In Deutschland gelten Gesetze wie das Rechtsdienstleistungsgesetz und das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz für Inkassokosten. Diese Regeln schützen Verbraucher. Sie begrenzen die Kosten, die ein Inkassounternehmen verlangen darf, auf einen Höchstbetrag.

Wann fallen Inkassogebühren an?

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Inkassogebühren muss der Schuldner zahlen, wenn er mit der Zahlung im Verzug ist. Der Gläubiger beauftragt dann ein Inkassounternehmen, um das Geld einzutreiben.

Wie werden Inkassokosten berechnet?

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Inkassokosten richten sich nach dem zu zahlenden Betrag der Hauptforderung. Sie variieren je nach Forderungsart und -komplexität. Das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz legt dabei die maximalen Gebühren fest.

Welche Gebühren fallen beim vorgerichtlichen Inkasso an?

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Vorgerichtlich können Gebühren nach Nummer 2300 im RVG von 0,9 anfallen. Bei schneller Zahlung nach Mahnung verringern sie sich auf 0,5. In schwierigen Fällen können sie aber auch bis zu 1,3 steigen.

Sind Inkassogebühren immer zulässig?

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Schuldner müssen nur Inkassogebühren zahlen, wenn alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind. Dazu gehört ein fälliger und durchsetzbarer Anspruch und der Verzug des Schuldners.

Was passiert bei unberechtigten Forderungen?

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Bei falschen Forderungen muss der Schuldner keine Inkassogebühren bezahlen. Er sollte die Forderungen genau überprüfen, vielleicht mit Hilfe des Inkasso-Checks der Verbraucherzentralen.

Welche Auslagen können zusätzlich zu den Inkassokosten anfallen?

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Neben den Hauptgebühren können Inkassobüros bis zu 20 Euro für Postkommunikation berechnen. Dazu kommen die Umsatzsteuer und mögliche Kosten für die Adressermittlung.

Was ist die Schadensminderungspflicht des Auftraggebers?

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Gläubiger müssen nach der Schadensminderungspflicht Kosten sparen. Sie sollen die günstigsten Wege zur Schuldeintreibung nutzen, zum Beispiel zuerst intern mahnen, bevor sie ein Inkassounternehmen beauftragen.

Welche Inkassogebühren fallen bei Ratenzahlungsvereinbarungen an?

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Bei Ratenzahlungen gibt es eine bestimmte Einigungsgebühr. Sie wird auf Basis eines reduzierten Wertes berechnet. Diese Gebühr entfällt, wenn die Vereinbarung zurückgezogen wird.

Wie unterscheiden sich Inkassobüros und Rechtsanwälte in Bezug auf Kosten?

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Inkassobüros fokussieren sich auf Schuldeintreibung, Rechtsanwälte bieten mehr Rechtsberatung. Trotzdem sollen die Kosten vergleichbar sein, auch wenn sie für verschiedene Dienstleistungen gelten.

Wie beeinflusst die Höhe der Hauptforderung die Inkassokosten?

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Die Kosten für das Inkasso steigen mit der Höhe der Hauptforderung. Es gelten verschiedene Sätze je nach Wert. Geringe Forderungen unter 50 Euro haben spezielle, niedrigere Sätze.

Was sind Verzugszinsen und wie hängen sie mit Inkassokosten zusammen?

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Verzugszinsen sind Extra-Kosten bei Zahlungsverzug. Sie kommen neben den Inkassokosten auf, wenn die Höchstsätze eingehalten werden. Der korrekte Verzugszeitpunkt ist entscheidend.

Welche weiteren gebührenpflichtigen Dienstleistungen können Inkassokosten erhöhen?

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Adressermittlung oder besondere Auslagen können zusätzliche Inkassokosten verursachen. Solche Ausgaben müssen jedoch angemessen und gesetzlich begrenzt sein.